Indien ist ein südasiatisches Land mit mehr als 1,4 Milliarden Einwohnern und damit nach China das bevölkerungsreichste Land weltweit. Im Norden grenzt Indien an das Himalaya Gebirge, der Süden des Landes wird vom Indischen Ozean umschlossen. Die indische Bevölkerung ist stark religiös geprägt – die Mehrheit der Bevölkerung ist hinduistischen Glaubens. Aber auch der Islam und das Christentum sind in Indien durchaus vertreten. Die historischen und religiösen Gegebenheiten hat das Land regional sehr individuell geprägt. Das spiegelt sich auch in der indischen Kulinarik wider. Eine einheitliche, landesübergreifende Kochkultur gibt es nicht. Dafür ist die regionale indische Küche extrem vielseitig.

Besonderheiten der indischen Küche

Die indische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt und ihren Reichtum an verschiedenen Aromen. Die unterschiedlichen Regionen des Landes haben jeweils ihre eigenen kulinarischen Traditionen entwickelt, die sich auch in den Gerichten widerspiegeln. Bekannt ist die indische Küche für seinen Basmati Reis, das beliebte Naan Brot und die vielen Curry-Variationen. Eine weitere Besonderheit der indischen Küche ist die Verwendung von Gewürzen, die indischen Gerichten ihren unverwechselbaren Geschmack geben. Für das Backen des Naan Brots und dem Garen von Fleischgerichten wird traditionell ein Tandur verwendet. Das ist ein Backofen aus feuerfestem Ton mit einer zylindrischen Form und einer großen, nach oben gerichteten, Öffnung. Ein Tandur wird mit Feuer oder Gas geheizt und das Fleisch am Spieß und das Brot an der heißen Wand des Ofens gegart. Das berühmte Tandoori Chicken hat seinen Namensursprung von dieser Zubereitungsmethode. In der indischen Küche isst man gleich mehrere Gerichte in kleinen Portionen, sogenannte Thalis. Diese werden in kleinen Mettalschalen auf einem runden Tablett, das ebenfalls Thali heißt, serviert. Dazu werden traditionell Reis oder Naan Brot gereicht.


Typische Zutaten & Produkte der indischen Küche

Fisch & Fleisch

Vegetarische Ernährung ist im gesamten Land weit verbreitet – Fleisch nimmt in der indischen Küche einen geringen Stellenwert ein. In vielen Gerichten wird dafür mehr mit Gemüse, Milchprodukten oder Hülsenfrüchten gearbeitet. Der Fleischverzicht hat zum einen religiöse Gründe, weil die Mehrheit der indischen Bevölkerung hinduistischen Glaubens ist und damit Prinzip der Gewaltlosigkeit eingehalten wird. Zum anderen können sich Inder:innen in den unteren Schichten schlichtweg keinen Fleischkonsum leisten. In Gebieten mit einer vorrangig muslimischen Bevölkerung, hauptsächlich im Norden Indiens, wird weitestgehend auf Schweinefleisch verzichtet. Vor allem aber der Verzicht von Rindfleisch gilt im gesamten indischen Raum als normal, weil Kühe im Hinduismus als heilig gelten. Bei den Menschen, die nicht vegetarisch leben, ist Hühnerfleisch und Lammfleisch sehr beliebt. Fisch und Meeresfrüchte werden vor allem in der Küstenregion zubereitet. Im Gegensatz zum Rest des Landes werden in Ostindien auch gerne Süßwasserfische gegessen.

Reis

Reis ist in der indischen Küche sehr beliebt. Allen voran im Osten und Süden Indiens gehört Reis zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln. Die wohl berühmteste indische Reissorte ist der Basmati Reis. Traditionell wird dieser am Fuße des Himalayas angebaut, weil dort ideale Wachstumsbedingungen herrschen. Mit dem „Code of Basmati“ wird sichergestellt, dass es sich bei dem Reis um echten Basmati handelt. Das dient der Qualitätssicherung der Reissorte. Indien ist nach China der größte Reisproduzent der Erde – etwa 20 % der weltweiten Reisproduktion ist auf Indien zurückzuführen.

Brot

Brot ist neben Reis ein weiteres wichtiges Nahrungsmittel in Indien. Gerade im Norden des Landes werden zahlreiche Brotsorten wie das bekannte Naan Brot zum Essen serviert. Die meisten indischen Brote sind dünne Fladenbrote, die gerne auch gerne gewürzt werden. Der hohe Brotkonsum hat den Ursprung, dass in Indien sehr viel Weizen angebaut wird, das wiederum zu Weizenmehl verarbeitet wird. Aus diesem Mehl wird dann das traditionelle Fladenbrot hergestellt. In Nordindien wird sehr viel Weizen angebaut, weswegen gerade hier große Mengen Brot verzehrt werden.

Gewürze

In der indischen Küche wird eine Vielzahl aromatischer Gewürze eingesetzt. Typische Gewürze sind u.a. Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Bockshornklee, Ingwer, Zimt und Nelken. Auch Chili wird gerne bei der Zubereitung indischer Gerichte verwendet. Allerdings ist nicht in allen Teilen Indiens sehr scharfes Essen die Regel. Scharfe Gewürze werden regional sehr unterschiedlich eingesetzt. Die Gewürze werden in einem Mörser zerkleinert und anschließend in der Pfanne geröstet, bis sie ihr ganzes Aroma entfaltet haben. Spezifisch zusammengestellte Gewürzmischungen werden in Indien „Masala“ genannt. Für unterschiedliche Speisen gibt es also immer ein anders zusammengesetztes Masala. Beispiele dafür sind das Garam Masala oder Tandoori Masala. Eine weitere Geschmacksnote verleihen zahlreiche Chutneys, die als Beilage dienen. Von süß-sauer bis scharf finden sich hier unterschiedlichste Aromen wieder. Beliebt ist u.a. Mango Chutney und Tomaten Chutney.

Hülsenfrüchte

In der indischen Küche wird viel mit Hülsenfrüchten (indisch: Dal) gearbeitet. Gerade für eine vegetarische Ernährung bieten Hülsenfrüchte eine geeignete Proteinquelle. Kichererbsen, rote Linsen, Bohnen und Erbsen kommen sowohl als Hauptzutat oder auch als Beilage vor. Das wohl berühmteste indische Gericht mit Hülsenfrüchten ist Dal – eine Art Eintopf auf Basis von Hülsenfrüchten.

Milchprodukte

Neben Hülsenfrüchten sind auch Milchprodukte ein wichtiger Eiweißlieferant in der indischen Küche. Gerade im Norden des Landes werden Produkte wie Joghurt und Ghee (geklärte Butter) häufig in der Zubereitung von Gerichten genutzt. Käse wird in der indischen Küche entweder als Chena serviert, der von der Konsistenz an Hüttenkäse erinnert oder in der festen Version als Panir.


Typisch indische Gerichte

Currys

In Indien gibt es eine Vielzahl verschiedener Currys, auch Kari genannt. Übersetzt bedeutet das „Sauce mit Gewürzvielfalt“. Auf Basis unterschiedlicher Gewürzmischungen hat jedes Curry einen individuellen Geschmack. Auch die Schärfegrade und die Einlage im Curry sind von der Gewürzmischung abhängig. Es werden sowohl Fleisch als auch Fisch oder Tofu im Curry gekocht. Gemüse wie Blumenkohl, Paprika oder Kartoffeln sind oft Bestandteil unterschiedlicher Kari. Der Gewürzbasis werden später oftmals Kokosmilch und Tomaten hinzugefügt. Im Gegensatz zu vielen anderen Currygerichten der asiatischen Küche finden in der indischen Küche auch Milchprodukte statt. Sahne, Joghurt oder Palak sind beliebte Zutaten bei der Zubereitung. Serviert werden Currys oftmals mit Basmati Reis oder Naan Brot.

Hinweis: Das weit verbreitete Currypulver findet in der indischen Küche keine Verwendung. Es ist im 19. Jahrhundert in Großbritannien in Anlehnung an die indische Kulinarik entstanden.

Butter Chicken (im Original Murgh Makhani) ist auf jeden Fall eines unserer Curry-Favoriten! Klassisch mit Hähnchen zubereitet, heute mal eine komplett vegane Version mit Veggie-Hühnchen. Leslie zeigt dir, wie du auch mit dieser veganen Variante ein herrlich cremiges Butter Chicken hinbekommst!

Butter Chicken

Butter Chicken ist ein sehr berühmtes Gericht aus der indischen Küche. Basis des Gerichts ist mariniertes Hähnchenfleisch, das traditionell in einem Tandur gegart wird. Für die Marinade aus Ingwer, Knoblauch, Kurkuma, Koriander, Salz, Chili, Joghurt und Zitrone zusammenmixen und Fleisch oder Tofu darin einlegen. Für die Sauce Zwiebeln in Butter andünsten, Tomaten hinzufügen und köcheln lassen. Dann Gewürze wie Weißweinessig, Salz, Chili, Kurkuma, Zucker und die Gewürzmischung Garam Masala, Ingwer und Knoblauch hinzufügen. Danach mit Wasser vermengen und köcheln lassen. Anschließend alles pürieren, in einem Topf vermengen und mit Sahne aufgießen. Alternativ kann auch eine Butter Chicken Paste als Basis genutzt werden. Als Beilage zum Butter Chicken wird Reis oder Naan Brot serviert.

Linsen Dal

Indisches Dal ist ein Gericht, dessen Basis Hülsenfrüchte wie Kichererbsen, Bohnen, Erbsen und Linsen bilden. Es gilt als absoluter Klassiker der indischen Küche. Die Hülsenfrüchte werden so lange gekocht, bis die typische breiige Konsistenz entsteht. Der Geschmack und die Konsistenz des Dals ist je nach Zubereitungsart immer etwas anders. Für ein Linsen Dal rote Linsen waschen und anschließend mit Zwiebeln und Knoblauch in Kokosöl glasig dünsten. Danach mit Wasser und Kokosmilch ablöschen und die Linsen weichkochen. Im nächsten Schritt Ingwer und mehrere Gewürze wie Salz, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander hinzufügen und weiter köcheln lassen. Danach abschmecken und je nach Konsistenz noch etwas Wasser oder Kokosmilch hinzugeben. Das Linsen Dal dann mit Basmati Reis oder Naan Brot servieren.

Hinweis: Je nach Zubereitung können geschält, geölte oder halbierte Hülsenfrüchte genutzt werden.

In der indischen Küche gibt es viele weitere interessante Gerichte zu entdecken. Wie wär's zum Beispiel mit feurigem Vindaloo Curry, dem würzigen Reisgericht Baryani oder Spinat Curry mit indischem Käse – Palak Paneer? Probier' außerdem unbedingt Lassi, ein indisches Joghurtgetränk mit pürierten Früchten, vorzugsweise Mango.


Indische Rezepte


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