Ayurveda und Reis

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Reis ist ein vielseitiges Lebensmittel und stellt für einen Großteil der Weltbevölkerung das wichtigste Grundnahrungsmittel dar. Auch in der ayurvedischen Heilkunst hat Reis eine besondere Bedeutung und wer sich an der ayurvedischen Kochkunst probieren möchte, kommt an Reis nicht vorbei. Denn laut ayurvedischer Sicht führt vor allem eine falsche Ernährungsweise, zu Krankheiten und Unwohlsein.

Bedeutung und Inhalt von Ayurweda

Ayurveda (oder auch Ayurweda) ist eine uralte, traditionelle Heilkunst aus Indien, welche den Körper, den Geist und die Seele in Einklang bringen soll. Der Begriff Ayurveda setzt sich aus „ayuh“ (Leben) und „veda“ (Wissenschaft) zusammen und bedeutet somit wörtlich übersetzt „Wissenschaft des Lebens“. Es basiert auf einer Kombination aus alten Traditionen, Erfahrungswerten und Philosophie.

Das spezielle Heilsystem stellt den einzelnen Menschen mit seinem körperlichen, geistigen und seelischen Zustand in den Mittelpunkt der Betrachtung und behandelt jede Erkrankung auf individuelle Art. Diese individuelle Betrachtung, Einbeziehung der persönlichen Bedürfnisse und Vielseitigkeit der Therapieformen macht Ayurveda weltweit so beliebt und besonders und ist daher für Gesunde, Kranke, Kinder, Schwangere, Berufstätige oder gestresste gleichermaßen gut geeignet.

Zentrale Elemente der Ayurveda-Therapie sind: Pflanzenheilkunde und verjüngende Kräuterrezepturen, individuelle Ernährungslehre, spirituelle Yogapraxis sowie Wellnes-/Ölmassagen und spezielle Reinigungstechniken.

Doshas – die menschlichen Funktionsprinzipien

Doshas zählen zu den wichtigsten Faktoren des ayurvedischen Heilsystems. In der Typologie spricht man von drei unterschiedlichen Doshas, die auf den fünf Elementen basieren. Insgesamt gibt es jedoch sieben Konstitutionstypen, welche sich aus den drei Doshas zusammensetzen. Doshas kommen in jedem Organismus vor. Laut Ayurveda verfügt jeder Mensch über eine individuelle Zusammensetzung der drei Doshas, welche die individuellen Eigenschaften, körperliche Konstitution und Gesundheit des Menschen prägen.

Bedeutung der einzelnen Doshas

Vata bedeutet so viel wie „Wind, Luft oder Äther“ und symbolisiert das Bewegungsprinzip im Körper wie beispielsweise die Bewegungen des Atems, des Herzens und der Verdauung.

Pitta heißt übersetzt „Galle“ und bildet sich aus den Elementen Feuer und Wasser. Es steht für das Umsetzungsprinzip und ist für alle Stoffwechsel- und Verdauungsvorgänge sowie die geistigen Fähigkeiten des Menschen verantwortlich.

Kapha heißt „Schleim“ und bildet sich aus Wasser und Erde. Es steht für das Strukturprinzip und schenkt dem Körper Stabilität, Ruhe, Ausdauer und ein kräftiges Immunsystem.

Befinden sich die drei Doshas in einem harmonischen Gleichgewicht, ist der Mensch widerstandsfähig und glücklich und sein Organismus gesund und in Normalzustand. Überwiegen jedoch ein oder zwei bestimmte Doshas, ist das Gleichgewicht gestört, welches als Ursache für physische und psychische Beschwerden gelten kann. Aus diesem Grund ist es wichtig zu wissen, welche Doshas im eigenen Körper vorherrschen, um die richtige Behandlung zu wählen.

Reis-Ernährungs-Tipps zum Dosha-Ausgleic

Je nachdem über welche individuelle Zusammensetzung der drei Doshas ein Mensch laut Ayurveda verfügt, werden ihm andere Ernährungstipps bezüglich Reis empfohlen. Für Vata- oder Pitta-Typen sind größere Mengen an Weißem oder Vollkornreis geeignet. Kapha-Typen sollten dagegen eher kleinere Mengen zu sich nehmen und vorrangig auf Basmatireis zurückgreifen. Aufgrund des unvergleichlichen Geschmacks, dem feinen Duft und der herausragenden Qualität nimmt Basmatireis eine besondere Stellung in der ayurvedischen Küche ein.

Reis in verschiedenen Geschmacksrichtungen

Die ayurvedische Küche ist überwiegend vegetarisch und fettarm, im Gegensatz dazu aber reich an Gewürzen, verschiedenen Kräutern und Gemüse.

Reis bildet im vollwertigen ayurvedischen Menü den Mittelpunkt und somit die ausgleichende Grundlage für viele verschiedene Speisen. Aufgrund der Neutralität lässt er sich zudem ideal mit verschiedenen Geschmacksfarben, Nähr- und Wirkstoffen kombinieren und dient somit als harmonische Verbindung. Durch Zugaben von Trockenfrüchten wie Rosinen, schwarzen Pfefferkörnern, Kurkuma, Koriander, Sesam, Kokosraspeln, Medjool Datteln oder Feigen können Reisgerichte in verschiedensten Geschmacks- und Farbgebungen kreiert werden. Wird der Reis beispielsweise als Süßspeise vor dem Essen verzehrt, wird er überwiegend mit Zimt zubereitet, mit kräftigen Gewürzen bildet er jedoch auch eine ideale Hauptmahlzeit. Reis kann somit sowohl für herzhafte als auch für süße ayurvedische Speisen verwendet werden.

Auch in reinigenden Ayurveda-Getränken findet Reis, als sogenanntes Reiswasser, zunehmend Verwendung. Dazu werden vier Esslöffel Reis in einem Liter Wasser für 45 Minuten gekocht und das Kochwasser anschließend abgesiebt und über den Tag verteilt getrunken.

Ayurvedisches Menü

Ein vollständig ayurvedisches Menü kann mit einem Musikstück verglichen werden. Zutaten, Geschmack, Farbe, Konsistenz und Zubereitungsart sind dabei perfekt aufeinander abgestimmt und harmonieren sich so gegenseitig. Es sollte zudem alle notwendigen „Bausteine des Lebens“, wie Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten und in Einklang mit den persönlichen Bedürfnissen zubereitet werden. Besonderen Stellenwert wird den sechs Geschmacksrichtungen beigemessen, welche nach ayurvedischer Auffassung die Klangfarben der Nahrungsmittel darstellen und zusammen eine Symphonie ergeben. Ein ayurvedisches Menü lebt demnach von der Kunst der Komposition und ist immer ausgewogen und vollwertig.

Die sechs Geschmacksrichtungen

Jede der sechs Geschmacksrichtungen hat eine eigene Wirkung und Bedeutung für die Verdauung und das Wohlbefinden und es sollte darauf geachtet werden, dass alle sechs Geschmacksrichtungen in einer Mahlzeit enthalten sind. Wenn dies einmal nicht klappt, sollte zumindest versucht werden sie über den Tag verteilt mit der Nahrung aufzunehmen.

Süß: Reis, Süßkartoffeln, Getreide, Fladenbrot oder Süßspeisen beruhigen und regen die Bauchspeicheldrüse an.

Sauer: Saure Geschmacksrichtungen wie beispielsweise in Joghurt, Zitrone, Lassi oder Essig wirken zufriedenstellend, stärken die Speichelproduktion und kräftigen die Magendrüsen.

Salzig: Alle Salzarten stabilisieren und wirken appetitanregend.

Scharf: Scharfe Gewürze, Kräuter oder Salate erzeugen innere Wärme und wirken dadurch reinigend und regen den Stoffwechsel an.

Bitter: Gemüse, Salate, Gewürze oder Kräuter beleben, reinigen und stimulieren Leber und Galle.

Herb: Dhals, Hülsenfrüchte, Auberginen, Spargel, Broccoli oder Spinat sind als herbe Geschmäcker dafür geeignet, die Schleimhäute zu beruhigen und trocknend und belebend zu wirken.

Komponenten eines ayurvedischen Menüs

Im Mittelpunkt jedes vollwertigen und vollständigen ayurvedischen Menüs stehen Grundnahrungsmittel wie Reis, Quinoa, Getreide oder Teigwaren wie Nudeln. Drum herum sollten die verschiedenen Komponenten gruppiert werden, beispielsweise:

In Ghee oder Pflanzenöl angebratenes und schonend zubereitetes Gemüse in jeglichen Farben und Varianten für die Zunahme von Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen und Fetten.

Pürees aus Hülsenfrüchten, sogenannte Dhals, als Haupteiweißlieferanten.

Fladenbrote, Chapatis oder Puris als nahrhafte und stärkende Ergänzung zu Reis und Gemüse und für die Zunahme von Kohlenhydraten, Ballaststoffen und B-Vitaminen.

Lassi (salzig, süßes, liebliches oder scharfes Joghurtgetränk) und andere Getränke wie Obst- und Gemüsesäfte oder Kräutertees als Eiweiß-, Vitamin-, und Mineralstofflieferant.

Süß-scharfe Chutneys und Dips als besonders erfrischende Zutat in herzhaften Gerichten.

Salate und Rohkost mit frischen Kräutern oder Gewürzen zur Versorgung mit Ballaststoffen und Vitaminen.

Frisches Obst rundet jedes ayurvedische Menü als Vorspeise oder Dessert ab und sorgen für die ideale Portion an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen.

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